ESW Evangelisches Siedlungswerk in Bayern GmbH
2018–2020
Machbarkeitsstudien für Tragwerksplanung und Geotechnik, Baugrunduntersuchung, Geotechnischer Bericht Tragwerksplanung LPH1‑6, Bauüberwachung
Neue Nutzung für ein Gebäude der 1950er
Für ein mehrgeschossiges Bestandsgebäude aus den 1950er-Jahren in der Nürnberger Hans-Sachs-Gasse war eine umfassende Umbaumaßnahme mit Aufstockung geplant.
Zwei Disziplinen, ein abgestimmtes Konzept
Die Anforderungen an Tragwerk und Baugrund waren eng miteinander verknüpft. Die Lösung entstand deshalb in interdisziplinärer Zusammenarbeit im Team der Merkl Ingenieure, zwischen Tragwerksplanung und Geotechnik.
- Tragwerksplanung: Nicht alle Massivdecken waren für die neuen Lasten geeignet. Die Standsicherheit wurde durch CFK-Lamellen und Abstützungen im Kellergeschoss sichergestellt. Ziel war eine gleichmäßige Lastverteilung auf das vorhandene Gründungsgefüge.
- Geotechnik: Die Baugrunderkundung zeigte unter dem Gebäude bis zu 2,5 m mächtige Auelehme in Verbindung mit einem hohen Grundwasserstand. Klassische Unterfangungen kamen daher nicht in Frage. Stattdessen wurde der Baugrund gezielt durch ein zweikomponentiges Polyurethan-Injektionsverfahren (System Uretek) verbessert. Dieses Verfahren wirkte als „Setzungsbremse“ und ermöglichte die Grundbruchsicherheit der schlanken Fundamente mit geringer Einbindetiefe. Für die Gründung der Balkonfundamente wurden im beengten Baufeld GEWI-Pfähle eingebracht.
Tragfähige Lösung im historischen Kontext
Durch die präzise abgestimmte Kombination aus statischer Ertüchtigung und geotechnischer Bodenverbesserung konnte das Bauvorhaben technisch zuverlässig und wirtschaftlich umgesetzt werden – bei voller Rücksicht auf den Bestand.



